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GESCHICHTE

Eine kleine Reise durch die Historie des Wapelbads

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1925: Der Magistrat der Stadt Gütersloh beschließt die Einrichtung einer Badegelegenheit an der Wapel. Da die Stadt über kein Grundeigentum verfügt, wird per Vertrag vom 8. Juni 1925 ein Wiesengrundstück für die Errichtung eines Freibades von dem Kolon Kollmeyer angepachtet. Der Badebetrieb ist so geregelt, dass das Bad an zwei Tagen pro Woche für Frauen und an den übrigen Tagen für Männer freigegeben wird, da der Magistrat das gemeinsame Baden von Jungen und Mädchen untersagt.

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@Stadtarchiv Gütersloh

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1932: Nach der Pflanzung von Baumgruppen, der Installation einer Trinkwasseranlage und der Befestigung eines Weges zum Wapelbad, wird das Bad im Folgejahr umfangreich ausgebaut. Die Liegewiese wird auf 5.300 Quadratmeter vergrößert und ein separates Planschbecken geschaffen. Auch ein Kassenhäuschen, eine Umkleideanlage mit Toiletten, ein Kiosk und ein Wohnhaus werden errichtet. Die Frischwasserzufuhr ist so geregelt, dass abends nach Ende des Badebetriebes das gestaute Wasser zum größten Teil abgelassen wird.

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@Stadtarchiv Gütersloh

1952: Die Industrialisierung nach dem Zweiten Weltkrieg führt auch in Gütersloh zu einer steigenden Verunreinigung der Gewässer. Der Stadtdirektor der Stadt Gütersloh ordnet per Verfügung an, das Baden im Wapelbad mit sofortiger Wirkung zu untersagen. Erst nachdem 1957 die Abwässer der Raststätte Gütersloh nicht mehr in den Wiedeybach eingeleitet werden, stellt das HBI fest, dass gegen eine Öffnung des Bades keine Bedenken mehr bestehen.

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@Stadtarchiv Gütersloh

1967: Nachdem Anfang der 60er Jahre eine weitere Verschlechterung der Wasserqualität eintritt, wird der Badebetrieb im Wapelbad endgültig eingestellt. Das Wapelbad wird jetzt als Licht- und Luftbad genutzt und erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Das vorhandene Planschbecken, das mit Brunnenwasser gespeist wird, ist nicht nur bei kleinen Kindern beliebt; auch mancher Erwachsener nimmt hier gerne eine kleine Erfrischung.

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@Stadtarchiv Gütersloh

1977: Maria Brummert beginnt gemeinsam mit Resi Schürmann mit der Betreuung der Anlage als Pächterin des Kiosk. In dieser Zeit verzeichnet die Speisekarte als besondere Spezialität den „Wapelstern“, der nach eigenem Rezept gebacken wird und sowohl heiß als kalt gleich köstlich schmeckt. Die Wapelsterne werden weit über die Grenzen Güterslohs hinaus bekannt und gelten als „Gütersloher Nationalgericht“. Brummert und Schürmann sind bis 1992 im Wapelbad aktiv. Es folgen verschiedene Pächter, darunter auch die Gütersloher Weberei.

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2007: Das Wapelbad wird durch den neu gegründeten „Förderverein Wapelbad e.V.“ umfangreich renoviert. Der Vorstand in Person von Matthias Markstedt (der aufgrund seiner Verdienste für das Wapelbad in den Folgejahren als „Wapelbad Bademeister“ zu einer Gütersloher Berühmtheit wird), Günter Klauke, Olaf Köhler und Hermann Dreesbeimdieke sorgt für eine Generalüberholung der Anlage und macht das Wapelbad wieder attraktiv für Jung und Alt. Der Uferbereich zur Wapel wird aufwändig mit Sand aufgeschüttet, es entstehen zwei Beachvolleyballfelder, ein Holzsteg sowie ein kleines Café, in dem Getränke, Eis und die berühmten Wapelsterne verkauft werden.

2011: Matthias Markstedt und Simon Drosten gründen das Wapelbeats Open Air und machen aus dem Freiluftbad eine beliebte Festival-Location. Das Festival für elektronische Musik findet bis heute vier- bis fünfmal jährlich statt und ist mittlerweile deutschlandweit bekannt. Pro Event verzeichnet es bis zu 3500 Besucherinnen und Besucher aus ganz Deutschland. Bekannte Künstlerinnen und Künstler, die bereits als DJ auf dem Wapelbeats Open Air aufgetreten sind, sind Lexy & K-Paul, Andhim, Jan Blomqvist, Monolink, Format:B, Younotus und viele mehr. Zwischen 2013 und 2018 findet im Mai zudem ein riesiges buntes Holi-Festival nach indischem Vorbild statt. Das Wapelbad wird zu einem beliebten Treffpunkt für junge Leute.

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2018: Das Event-Angebot im Wapelbad wird permanent größer. Kleine Flohmärkte, Quiz-Abende, Lesungen und Klassenfeste gehören im Sommer zum festen Terminkalender im Wapelbad. Der Vorstand unter der Leitung von Matthias Markstedt spendet einen Großteil der Gewinne aus den Events an gemeinnützige Organisationen wie die Ärzte ohne Grenzen, die Welthungerhilfe und viele mehr. Auch lokale Projekte und Schulen werden vom Verein immer wieder finanziell unterstützt.

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@Matheus Fernandes

2023: Nach 16-jähriger Amtszeit wird "Bademeister" Matthias Markstedt als erster Vorsitzender des Fördervereins verabschiedet. Michael Kersting, Simon Drosten, Anette Ostermann und Olaf Köhler übernehmen gemeinsam mit sechs weiteren Beisitzerinnen und Beisitzern als Vorstand des Vereins. Erstmals beschäftigt der Förderverein mit dem gebürtigen Berliner David Flöttmann einen festangestellten Betriebsleiter des Wapelbad Cafés, um Verlässlichkeit und Kontinuität zu bieten.

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